Bulgarische Fastenzeit statt Advent

Bulgarische Fastenzeit statt Advent!
 
In Bulgarien findet vor Weihnachten eine Fastenzeit statt, ähnlich der, die in Deutschland vor Ostern erfolgt. Die Phase des Fastens startet am 15. November und geht bis einschließlich zum 24. Dezember. In diesen Tagen verzichten gläubige orthodoxe Christen auf Fleisch. Es sollen ausschließlich vegetarische Gerichte auf den Tisch kommen, welche zuvor mit pflanzlichem Fett zubereitet wurden. Eine große Ausnahme von dieser Regel ist der 06. Dezember, an dem der Nikolaustag gefeiert wird. Der Heilige Nikolaus spielt in der orthodoxen Kirche eine wichtige Rolle, weshalb sein Tag von den Bulgaren als Fastenbrechen genutzt wird. Traditionell wird am 06. Dezember Fisch gegessen, da der Heilige Nikolaus als Beschützer der Fischer und Seeleuten gilt. Das Ende der Fastenzeit findet am Weihnachtstag statt und wird am Heiligen Abend zuvor zelebriert. Weiter kann man hier lesen: https://www.bulgaria-shop.de/magazin/bulgarische-weihnachten-viele-braeuche-zum-fastenessen/
 Die Tradition nach sollte der Tisch am Heligen Abend feierlich sein, da dies der letzte Tag des vierzigtägigen Weihnachtsfastens ist, das am 15. November begann. Die Mahlzeiten müssen vegetarisch und ungerade sein - 7 (so viele Tage in der Woche), 9 (solange die Schwangerschaft für Frauen dauert) oder 13 (12Apostel + Jesus).
Was kommt auf dem Tisch?
  • Festliches Brot mit Glücksbringer, meistens silber Taler, heutzutage 1 Lev Münze
  • Gekochter Weizen
  • Gekochte Bohnen
  • Sarmi mit Reis oder Bulgur (aus Weinblätter oder Sauerkraut)
  • Gegüllte Paprika mit Reis oder Bohnen
  • Oshav
  • Kürbisstrudel (Baniza) -  Tikvenik
  • gefüllte Pilze
  • Kartoffelsalat mit Lauch
  • Eingelegtes Gemüse wie Turschija, Sauergurken oder andere
  • Knoblauch, Walnüsse, Honig, Zwiebeln, im Sommer eingelegte frische Früchte.
  • Wein und Rakia können ebenfalls auf den Tisch gelegt werden.
 


 Es ist üblich, Stroh unter den Tisch zu legen, was an die Krippe von Bethlehem erinnert, in der die Jungfrau Maria geboren hat.
Am Abend des 24. Dezember wird der Tisch früh gedeckt und alle sitzen zusammen um ihn herum, und niemand sollte aufstehen.
Der älteste Mann liest ein Gebet und räuchert den Tisch. Dann bricht er das rituelle Brot (Pitka) und das erste Stück wird symbolisch der Mutter Gottes und den Toten überlassen, folgt dann dem Haus und der Rest wird je nach Alter an jedes Familienmitglied und an einigen Stellen an Haustiere verteilt. Wenn der silberne Taler in dem Stück ist, das für die Mutter Gottes oder für das Haus reserviert ist, wird das Jahr für alle sehr gut sein.
Die Leute am Tisch müssen jedes Gericht essen, damit es das ganze Jahr über gut läuft. Am Ende des Abendessens bleibt der Tisch unordentlich und unaufgeräumt, damit das Glück nicht entgeht. Es wird angenommen, dass nahe Verwandte zum Abendessen kommen, wenn der Haushalt einschläft.
Die Mädchen, die bald verheiratet werden sollten, kneten kein Brot, weil angenommen wird, dass sie, wenn sie im Laufe des Jahres heiraten, die Fruchtbarkeit aus dem Haus nehmen werden.



 

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